Rückblick

32. Pole Poppenspäler Tage 2015

Pole Poppenspäler gelesen von
Prof. Hans Peter Bögel

Musikalisch begleitet von dem Glashaus Jazzensemble

Zum Auftakt des Internationalen Figurentheater Festivals kehrten Husums Poppenspäler dorthin zurück, wo vor 32 Jahren alles begann. Im Historischen Braukeller, der seit Juni Kulturkeller heißt, fand am 17. September eine Lesung mit dem Schauspieler, Sprecher und Regisseur Hans-Peter Bögel statt. Der Wahl-Nordstrander las aus Theodor Storms Novelle „Pole Poppenspäler“, der das Festival seinen Namen verdankt. Musikalisch wurde er dabei begleitet vom Glashaus-Jazzensemble mit Gerd Beliaeff (Posaune, Saxofon), Peter Kara (Kontrabass) und Hans Carstensen (E-Piano). Im Braukeller präsentierte seinerzeit Tilmann Harte – unter schwierigen Bedingungen – William Shakespeares „Hamlet“. Bögel erfuhr davon 2010, als er die Rolle des Sprechers in Martin Tiefensees Film-Dokumentation „Auf den Spuren Pole Poppenspälers“ übernahm. Pole Poppenspäler hatte Bögel schon während der Schulzeit gelesen, das Buch danach aber nie wieder in die Hand genommen. Nun nahm er sich die Freiheit, eine 90-minütige Bühnen-Fassung zu schreiben. Der Künstler resümierte, dass Storm auch ein politischer Mensch war, der für seine Überzeugungen ins Exil gehen musste.“ Da gibt es Parallelen zu Gegenwart, findet Bögel. Ein Brief Storms an seine Mutter hat ihn besonders beeindruckt. Darin beschreibt der Dichter, wie eine Zigeunerin mit ihren Kindern verzweifelt auf das Gefängnis zustürmt, in dem ihr Mann einsitzt. Storms Sohn Hans kümmert sich schließlich um die Frau. Ungewöhnlich für eine Zeit, deren Vorurteile gegen das „fahrende Volk“ bis in Bögels Jugend nachwirkten.