Rückblick

31. Pole Poppenspäler Tage 2014

Handlungen, Best of
Marc Schnittger, Kiel

Das Taschentheater von Günter und Karin Mensching, das Marc Schnittger Anfang der 1990er Jahre im Rittersaal in Husum besuchte, beeindruckte ihn so sehr, dass er gern ähnliches mit Mensching zusammen inszeniert hätte. Diese Zusammenarbeit kam wegen des Todes von Gerhard Mensching nicht zustande. Dennoch blieb die Idee lebendig und als Marc Schnittger einige Jahre später die Gelegenheit bekam, mit Texten aus dem Nachlass Menschings eine Inszenierung gleichen Stils zu produzieren, griff er zu. Seitdem sind die „Handlungen 1“ und „Life Stories“ entstanden, mit denen er auch auf dem Festival in Husum gastierte. In einem Vorwort berichtete Marc, dass es ihm und seinem Mitspieler Arne Bustorf sehr schwer gefallen sei, Szenen auszuwählen. In den vergangenen Jahren sind neue, wunderbare, amüsante Schaustückchen entstanden, die nicht mehr mit der Kunstsprache Menschings arbeiten und ausgesprochen sehenswert sind. Das Husumer Publikum ließ sich jedoch auch sehr entspannt auf die unverständlichen Wortgebilde Menschings ein, die Bestandteil der „Urszenen“ waren – man musste kein Wort verstehen um den Sinn des Gesagten zu erfassen! Genial, weil jeder wusste, dass er nichts wirklich verstehen konnte und sich deshalb vollkommen der Sprachmelodie und dem visuellen Eindruck hingeben konnte. „Handlungen – Best of“ brachte zwar nicht für jedermann seine persönliche Lieblingsszene, war aber ein stimmungsvoller Hingucker und ein runder Abschluss für die 31. Pole Poppenspäler Tage.