Rückblick

30. Pole Poppenspäler Tage 2013

Fantasien zu Paul Klee
Fliegendes Theater, Berlin

Wie so viele andere Künstler seiner Zeit war auch Paul Klee fasziniert vom Puppentheater. Dies ging so weit, dass er (als Hausmann in München auch für die Kinderbetreuung verantwortlich) für seinen Sohn Felix Handpuppen schuf, die dieser mit an das Bauhaus nahm, wo sie bei den Bauhausfesten fröhliche Auferstehung feierten. 2009 konnte man während der Pole Poppenspäler Tage Nachbildungen einiger Figuren in der rasanten Inszenierung „Über den Klee oder der Knochen in meinem Kopf“ in Aktion erleben. Von ganz anderer Art aber nicht minder eindrucksvoll waren die „Fantasien zu Paul Klee“. Auch hier taucht das Motiv „Puppentheater“ durch Nachbildungen seiner Kasperfiguren wieder auf. Doch waren sie nur ein kleiner Teil der dadaistisch assoziativ geprägten Bilder- und Klangwelten die das Fliegende Theater vor dem Publikum ausbreitete. Leitmotive in diesem Zusammenspiel von Figurentheater mit Lichtprojektionen und Schauspiel waren Abschnitte aus der Biographie Paul Klees und die wichtigsten Themen seines Schaffens. Die Bühne war einem Maleratelier nachempfunden. Und so wurde auf Leinwände gemalt, ein Tisch diente als Bühne für Objektspiele. In konzentriertem, ausgefeiltem Spiel nahmen die Puppenspieler das Publikum mit in ihre eigene Phantasiewelt zum Werk und zur Person Paul Klees. Eine Inszenierung, die unter die Haut ging – wenn man sich darauf einlassen konnte.