29. Pole Poppenspäler Tage 2012
Mäh
Eva Sotriffer, Südtirol
Zünftig zur Landpartie, dieses Jahr in Schwabstedt, gab es wieder einmal eine âTiergeschichteâ zu sehen. Diesmal ging es um die Verwicklungen, die entstehen, wenn eine Ziege nur Heu im Sinn hat, ein verliebter Mann (Kasper) nur eine Frau, die Frau nur ein âMähâ und zwei Räuber einen groÃen Raubzug.
Eva Sotriffer aus Südtirol gestaltete zusammen mit Max Castlunger an den Percussions eine kurzweilige Geschichte, in der sich Sprache auf ein âMähâ in allen Tonlagen reduzierte. War der Klang mal fragend, mal empört, mal triumphierend, mal zufrieden, mal vorwurfsvoll - die Story von âmähâ war immer amüsant!
Gezeigt wurden Elemente klassischen Kaspertheaters vom Feinsten: ein Mann mit roter Mütze, der sich auf einem Heuballen zum Schlafen legen möchte und dessen Ruhe durch pieksende Halme und eine hungrige Ziege gestört wird. Eine Frau, die sich in den Klang eines âmähâ verliebt, das eben diese Ziege, eingesperrt in einen Koffer, von sich gibt. Zwei Räuber, die den Koffer klauen, die Ziege vertreiben und das Behältnis für ihre Beute nutzen wollen. Allein all die Handlungen, die sich um diesen Koffer rankten, waren sehenswert! Es brauchte schon eine Weile, bis der Kasper (denn der hätte der Mann mit der roten Mütze gut sein können) verstand, dass seine Angebetete hinter dem Klang des âmähâ hertrauerte und er alles dafür tun müsste, es wieder zu beschaffen, wenn er sie gewinnen wollte. Doch wie es im âwirklichen Lebenâ so ist â am Ende ist fast nichts so, wie man es sich erträumt: weder ein âMähâ noch Schatz. Sehr real für die Zuschauer ist allerdings die Erinnerung an eine ausgesprochen vergnügliche Stunde mit viel Rhythmus und hinreiÃendem Handpuppenspiel.