Rückblick

28. Pole Poppenspäler Tage 2011

Der Wolf und die 7 Geißlein
Lille Kartofler Figurentheater, Langenfeld

Da lässt doch die Geißenmutter ihre süße Kinderschar zu Hause allein. Allerdings nicht ohne diese vor dem Wolf und seinen üblen Tricks gewarnt zu haben… Erkennen sollten sie ihn an seiner grauen Pfote und seiner tiefen Stimme, er sei höchst gefährlich und auf keinen Fall herein zu lassen! Die gute Mutter hätte nicht gedacht, dass ihre dörflichen Nachbarn dem bösen Wolf aus einer Mischung aus Dümmlichkeit und Angst alsbald noch zu arbeiten würden, oh jeh. Die Kinder und die erwachsenen Zuschauer mussten erleben, wie der feige Bäcker die Pfote mit Mehl ausstattete und der Krämer für die Kreide sorgte, um die Stimme des Wolfes zu verfälschen, sodass er wie die Geißenmutter klang und herein gelassen wurde. Aber hatten nicht sogar einige der Kinder auf die Aufforderung des Wolfes hin, ihm zu helfen, mit guten Tipps zum Verhängnis beigetragen?! Als der Wolf jedenfalls das Haus der Zicklein enterte, fraß er schonungslos alle kleinen Geißenkinder, bis auf eines, das er nicht finden konnte. Gott sei Dank waren die Kinder im Publikum inzwischen gewitzter und verrieten das kleine übrig gebliebene Geißlein in der großen Standuhr nicht, denn wer weiß, wie dann das Märchen geendet hätte, aber der hervorragende Matthias Kuchta hätte sich auch dann bestimmt einen Dreh einfallen lassen, um die Chose zu retten…So jedoch fand die verzweifelte Geißenmutter durch den Bericht ihres verbliebenen Kindes den Wolf. Im Schlaf schnitt sie ihm den Bauch auf, errettete ihre Kleinen und nähte statt ihrer schwere Wackersteine ein. So verendete der Wolf beim Trinken im Brunnen und das Familienleben konnte trotz des elenden Versagens der dörflichen Nachbarn wieder aufgenommen werden. Matthias Kuchta hat es wieder mal geschafft, die märchenhafte Handlung zu einem zeitlosen Lehrstück um Courage, Feigheit, Dummheit und Klugheit zu machen, Humor und Spannung dabei garantiert!   Astrid Berger und Nicola Fischbach