25. Pole Poppenspäler Tage 2008
Unterwegs mit Pole Poppenspäler
Birgit Empen, Marlene Friedrichsen
In der Tradition des Märchenspazierganges gab es auch in diesem Jahr wieder eine Mischung von Stadtführung und Lesungen. Zunächst ging es unter der Leitung der Stadtführerin Birgit Empen zur Büste Theodor Storms im Schlossgarten. Dort las Marlene Friedrichsen ein Gedicht von Theodor Storm über die "Graue Stadt am Meer". Weiter ging es zum Schlosshof. Im Schloss war zu Storms Zeiten die Stadtverwaltung angesiedelt. Heute gehört das Schloss vor Husum verwaltungstechnisch zum Kreis Nordfriesland und wird als Veranstaltungsort genutzt, ist aber mit seine prächtigen, kunsthistorisch bedeutenden Kaminen und zahlreichen Gemälden auch ein Museum. Marlene Friedrichsen las hier einen Ausschnitt aus einer Stormnovelle, in dem jeder, der das Schloss einmal betreten hat, die architektonischen Situationen genau wiedererkennen konnte.
Weiter ging es zum Marktplatz mit dem Tinebrunnen, wo Birgit Empen berichtete, dass die Tine durch den Bildhauer Adolf Brütt geschaffen worden sei, den man auch weit über die Grenzen Husums hinaus kannte. Marlene Friedrichsen las aus einem Briefwechsel von Brütt und den Auftraggebern des Brunnens, welche der Meinung waren, dass die Holzpantinen der Tine doch ärmlich wirken könnten. Ob das nicht zu ändern sei? Es wurde natürlich nicht geändert.
Danach ging es zum Stormhaus, dessen Garten zu einer Lesung aus Pole Poppenspäler einlud. Marlene Friedrichsen wählte die erste Begegnung von Paul Paulsen mit den Marionettentheater. Und Birgit Empen legte dar, dass im Stormhaus gleich zwei bedeutende Künstler vertreten seien: Theodor Storm und Emil Nolde.
Und weiter ging es zum Hafen, der seine Entstehung der großen Sturmflut von 1362 verdankt. Er brachte der Stadt ein gedeihliches Wachstum, das durch spätere Sturmfluten zunichte gemacht wurde. Wieder las Marlene Friedrichsen ein Gedicht, bevor als Abschluss ein Blick in den nahegelegenen Poppenpälerwagen lockte.