21. Pole Poppenspäler Tage 2004
Jekyll und Hyde
Marotte Figurentheater
Das Figurentheater Marotte aus Karlsruhe brachte diese Erzählung von Stevenson in einer ganz modernen Weise auf die Bühne.
Die Schauspieler blieben sichtbar, bedienten die Puppen und waren Teil von ihnen, indem sie jeweils deren eines Bein und einen Arm bildeten. Verstellbare weiÃe oder schwarze Kulissen beschrieben den jeweiligen Handlungsraum.
Ãber den Kulissen schwebten Gott und Teufel und überlegten, wie sie einen Menschen glücklich, wirklich glücklich machen könnten. Aber was ist Glück? So versucht jeder von den Protagonisten auf seine Art das Glück mit dem Glücksforscher Dr. Jeykll , der in seinem Forscherleben wenig von der realen bzw. der weiblichen Welt weiÃ. So wird arrangiert, dass er Lucie kennen lernt. Ist es zu Beginn noch Bewunderung und Begeisterung für das weibliche Geschlecht, so wandelt es sich in Begehren, Lust und Sexualität. Scheinbar gezügelt, entwickelt sich aus einem braven Dr. Jekyll ein brutaler Mr. Hyde, dem Normen und moralische Grenzen unbekannt sind und schlieÃlich seine Liebste tötet.
Das groteske Spiel von Thomas Hänsel und Siegmar Körner bestach durch witzige Dialoge und eine spritzige Darstellung, welche oftmals zum Lachen verführte. Aber genauso häufig blieb das Lachen im Halse stecken, denn die Glückseligkeit des einen entpuppte sich als Unglück des anderen.
Scheinbar tragen wir Menschen sowohl Gutes als auch Böses in uns. Damit verlieà ein nachdenkliches Publikum die Vorstellung.