Rückblick

21. Pole Poppenspäler Tage 2004

Kraaienmars - Totenwalzer
Trinette Kuijpers

Ein mutiges Stück von Trinette Kuijpers aus Amsterdam, Niederlande. Ihre Solovorstellung mit Puppen des berühmten Neveille Tranter konfrontierte den Zuschauer mit seiner Sterblichkeit. Die Idee zu diesem Stück bekam Trinette Kuijpers, wie sie einleitend erzählte, durch den Tod ihrer Mutter. Der Frage nach dem Tod immer wieder ausweichend, musste sie sich ihr stellen und erlebte, wie gelassen ihre Mutter mit dem Sterben umgegangen war: "Denn, als es soweit war, setzte meine Mutter sich in ihren Lieblingssessel am Fenster und erwartete ihn." Ähnlich wie ihre Mutter haben die Todgeweihten in Trinettes Spielszenen ein Rendezvous mit dem Tod. Er kommt leise, ohne Hektik, manchmal reißt er ein Kind grausam aus dem Leben, dann lässt er wieder barmherzig einen alten Menschen ruhig einschlafen. Durch ihr einfühlsames Spiel verliert er seinen Schrecken. Diese Inszenierung eines Tabuthemas beeindruckte insbesondere durch seine künstlerische Qualität und stimmte nachdenklich, kam sie doch so leicht und unspektakulär daher.