Duda Paiva Company , Niederlande
Die biegsamen Geschöpfe aus Schaumstoff, die von den Tänzern und Tänzerinnen der Duda Paiva Company mal elegant mal ruppig über die Bühne geführt werden, haben ihren ganz eigene Ästhetik. Egal ob sie „nur“ mit dem Tänzer „kommunizieren“ oder einfach mal in ihre eigene Welt entschwinden und nur „miteinander sprechen“ – immer sind sie ein wichtiger „lebendiger“ Teil der Handlung. Diese wiederum kommt bei „Break a Legend“ bisweilen etwas schrill und abgedreht daher.
Aber ist nicht auch die griechische Mythologie manchmal etwas verwirrend? Nike zum Beispiel, die Siegesgöttin, Tochter der Styx und des Pallas, half Zeus beim Kampf gegen die Titanen und wandte sich damit gegen ihre eigene Familie. Und wenn man schon an griechische Mythologie denkt, darf natürlich Medusa nicht fehlen, die vielen Zeitgenossen bloß als die Frau mit den Schlangenhaaren bekannt ist. Wer ihr in die Augen schaute, erstarrte zu Stein. Dass sie aber auch ein Opfer von Gewalt und Eifersucht ist, ist in Vergessenheit geraten.
Doch am Anfang steht der übermütige Putto, der so etwas wie die Führung durch das Gesamtprogramm übernimmt, die grausamen Geschichten immer wieder mit Slapstik durchbricht, das Publikum zum Lachen animiert.
Als Synonym für die Schriftsteller der Antike sieht man einen großen Kopf, der unversehens in Bewegung gerät, und vom Putto respektlos umgestürzt wird. Diesem Kopf entsteigt eine Tänzerin und man frag sich schon, wie sie es geschafft hat, sich in dieser Schaumstoffskulptur zu verbergen. Und wie bekommt sie es hin, sich davon zu lösen, ohne lächerlich zu wirken? Aber das ist ja nur der Beginn eines Szenenprogramms, das auch die berührende Hingabe und brachiale Gewalt visualisierte, die der griechischen Mythologie innewohnt.
Dieses Tanztheater mit Figuren trug ganz und gar die einzigartige Handschrift Duda Paivas, mit der er und seine Company sich einreihen in die Ballettgeschichte des Ausdruckstanzes. Sie schreiben mit der Kombination von Figur und Tanz ein ganz neues Kapitel von dem man gern mehr sehen möchte.