babelart + Figurentheater Gerti Tröbinger, Österreich
Familie Hoglmann: Papa Hoglmann, im Job überfordert und zu Hause ein Despot. Mama Hoglmann erzieht die Kinder und ordnet sich meistens ihrem Mann unter.
Martina Hoglmann (15) pubertierend und erstmals verliebt. Wolfgang Hoglmann (12), Gymnasiast und Erzähler der Geschichte. Niki Hoglmann (6) neugierig und abenteuerlustig. Opa Hoglmann hegt ein tiefes Misstrauen gegen Könige und Despoten.
An einem Ostermorgen sitzt da nun auf einmal eine große grüne Gurke mit Krone, weißen Handschuhen und rot lackierten Zehennägeln auf dem Küchentisch der Familie und möchte bedient werden. Das Wesen nennt sich Kumi-Ori. Es berichtet, dass es ein König sei und von seinem Volk vertrieben wurde. Die Familienmitglieder reagieren sehr unterschiedlich auf die Forderungen dieses Wesens, das immer dreister wird. Kumi-Ori will Macht – zunächst über die Familie und dann auch wieder über das Volk, das ihn vertrieben hat! Es lügt und manipuliert um seine Ziele zu erreichen. Dies zu erkennen ist das eine – doch wie entledigt man sich eines Despoten?
Auf einem langgezogenen Bühnentisch rollte das Geschehen in offener Spielweise ab. Begleitet wurde das Ganze von Life-Musik.
Die Familie, mit grauer Kleidung wohnt in einem grauen Haus. Da kommt mit dem knallgrünen Gurkenkönig Farbe, also auch eine optisch faszinierende Gegenwelt ins Spiel! Der abenteuerlustige Niki findet schließlich heraus, dass dies nicht die einzige Farbe sein muss. Im Keller des Hauses, den Familie kaum je aufsucht, entdeckt er das Volk, das den Gurkenkönig vertrieben hat und das sich durchaus selber eine bunte Welt zu schaffen vermag. Welche Farben das eigene Leben erhellen, sollte jeder selber bestimmen dürfen.
Das Kinderbuch von Christine Nöstlinger über Verführbarkeit und den Wunsch, eigene Verantwortung an eine starke Führung abzugeben, wurde 1973 mit dem renommierten deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Zu den Pole Poppenspäler Tagen gehört seit jeher, auch kritisch, tiefgründiges ins Programm aufzunehmen. „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ gehörte mit Sicherheit dazu.
Kurzweilig war es dennoch!