Der gefrorene Prinz

allerhand Theater, Herrenhof & Tandera, Testorf

Dieses Theaterstück nach dem Buch der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger beweist, dass das Verlorengehen der Liebe bei jeden Eltern passieren kann; auch wenn sie König und Königin sind. Situationen, die einst mit einem Lachen beendet wurden, führen nun zu Streit. Irgendwann geht der Streit so weit, dass das gemeinsame Kind vergessen wird. Das Kind verlässt die streitenden Eltern und sie bemerken es zunächst nicht einmal.
Es wird eine leise Geschichte in klarer Sprache märchenhaft erzählt, untermalt von Akkordeon-Musik und Gesang. Mal ernsthaft, mal lustig führen Dörte Kiehn und Cornelia Unrauh im perfekten Zusammenspiel die anwesenden Kinder durch die schweren Zeiten und auf neue Wege, die ein Wiederzusammenfinden deutlich machen. Das Bühnenbild mit vielen flexiblen Elementen ist liebevoll und klar auf das Wesentliche ausgerichtet. Sehr schön sind verschiedene kleine Gegenstände, die die erlebten Emotionen auf der Bühne verstärken. Die Verliebtheit der Eltern wird z.B. durch Herzen bestärkt. Bei jedem neuen Streit geht ein Herz verloren. Die Figuren sind schön gestaltet, wirken trotz Streit und Zank immer freundlich und herrlich normal.
Dieses zauberhafte Stück hat den kleinen und großen Zuschauern eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Thema Trennung/Scheidung geboten.